Schiffswracks - Leidenschaft und Fluch

Jacques Cousteau

Ich kann mich noch sehr gut daran errinnern, als ich im zarten Alter von 12 Jahren jeden Samstagabend gebannt vor dem Bildschirm saß und die Abenteuer von Jacques Cousteau und seinem Forschungsschiff Calypso am TV verfolgt habe. Schon damals war mir klar, dass ich auch irgendwann einmal tauchen will und unter Wasser Abenteuer erleben möchte.

Hans Hass

Auch  die Bücher von Hans Hass habe ich natürlich 'verschlungen' und gebannt von den Abenteuern meiner großen Idole, stellte ich mir schon mal als kleiner Junge genaustens in Tauchkatalogen meine Ausrüstung zusammen, obwohl ich zu dieser Zeit keinerlei Ahnung von der Materie hatte. - Übrigens schon damals entschied ich mich gedanklich für ein Doppelgerät :-)

 



Im Sommer 1982 machte ich dann meine ersten Tauchgänge im Rahmen eines von der US-Armee angebotenen Freizeitkurses.

Dan Berg

Hierbei erfuhr ich sehr schnell von den Leistungen die amerikanische Tauchpioniere wie Bret Gilliam, Sheck Exley, Tom Mount oder Bill Hamilton im Bereich des Tieftauchens vollbracht hatten. Besonders angetan war ich jedoch von den amerikanischen Wracktauch-Pionieren Dan Berg und Gary Gentile, die mit Ihren Büchern meine Sehnsucht nach unberührten Wracks und vor allen Dingen den dort zu bergenden Artefakten ins Unermeßliche steigerten.

Mario & Tommy, Rathlin Island 1991

Als ich dann 1991 beruflich nach Nordirland kam und auf Rathlin Island Tommy Cecil, einen einheimischen Wracktaucher und Historiker kennenlernte, kam für mich der Durchbruch. Tommy suchte bereits seit Jahren nach versunkenen Schiffen rund um seine Insel - ein Seegebiet im Nordkanal der Irischen See, in dem in beiden Weltkriegen unzählige Schiffe versenkt wurden.

 

Meine Abenteuerlust war geweckt, und so verbrachte ich von nun an jede freie Minute in Militärarchiven und auf Rathlin Island, um gemein- sam mit Tommy nach Schiffswracks zu suchen. Da wir wussten, dass besonders die großen Passagierschiffe nach denen wir suchten in tiefem Wasser liegen mussten, begannen wir parallel dazu, mit Mischgas zu experiementieren und geeignete Gase für größere Tiefen herzustellen. Unsere Tauchtiefen dehnten sich schnell aus - abhänging von den Wracks die wir im Laufe der nächsten Jahre fanden. Innerhalb von fünf Jahren entwickelten wir uns von tiefen Tauchgängen mit Luft im Bereich von 50-80m zu Tauchgängen mit Trimix mit durchschnittlichen Tiefen von 90-130m und in einigen Fällen auch tiefer.

Deep Dive Training 1991

Seit dieser Zeit sind viel Jahre vergangen und mittlerweile habe ich selbst mehr als 4000 eigene Tauchgänge unter- nommen und Hunderte von Schiffswracks betaucht. Viele dieser Wracks habe ich gemeinsam mit meinen Tauchpartnern selbst entdeckt und ich konnte mir so den Wunsch nach unberührten Schiffswracks selbst erfüllen.

 

In diesen Jahren bin ich oft an meine Grenzen gegangen - und manchmal auch darüber. Ich habe unvergessliche Eindrücke sammeln können und unzählige eigene Unterwasserabenteuer erlebt - ganz so wie ich es mir als kleiner Junge gewünscht hatte. In dieser Zeit habe ich auch einige wunderbare Menschen kennengelernt, die ich zu meinen Freunden zählen durfte. Leider habe ich auch sehr gute Freunde durch Tauchunfälle verloren. Trotz des Schmerzes, den ich über diesen Verlust empfinde, bin ich dankbar für die schönen Momente die sich unvergesslich in meinem Herzen verewigt haben, aber auch die Momente der Trauer über den Verlust geliebter Menschen werden unvergesslich bleiben.

 

Auf den nächsten Zeiten möchte ich die wichtigsten Stationen meines Lebensabschnittes als Taucher noch einmal Revue passieren lassen und gleichzeitig den Menschen danken die mich auf diesem Weg begleitet, unterstützt und inspiriert haben.

 

 

Shipwrecks - Passion & bane

Rathlin Island 1992

I can recall it like it would had been yesterday, when as a young boy in the tender age of 12 years, I was sitting each saturday evening in front of the TV, gripped by the adventures of Jacques Cousteau and his research vessel Calypso. Already at this time it was clear to me, that one day I also wanted to be a diver who is to see his own underwater adventures.

 

Of course, I also have devoured the books of Hans Hass and spellbounded by the adventures of my great idols, I was already as a little boy theoretically 'setting up' my equipment in diving catalogues, in spite of the fact, that I did not had any clue of the matter at that time - btw: already at this time, I was notionally choosing a twin-tank :-)

Dan Berg's Buch 'Shipwreck diving' - Meine Bibel / Dan Berg's book. My bible

In summer 1982, I finally made my first dives during a intro-dive course offered by the US-Army. Here I quickly learned about the achievements American diving pioneers like Bret Gilliam, Sheck Exley, Tom Mount or Bill Hamiliton have accomplished in the field of deep diving. Especially I was thrilled by the American wreckdiving pioneers Dan Berg and Gary Gentile, who had with her books turned my desire to dive for untouched wrecks and most of all, those artefacts which could be found there, in vast expanse.

 

 

When work brought me to Northern Ireland in 1991, I went to Rathlin Island and met with Tommy Cecil, a local wreck diver and historian which leveraged my diving career like nothing else. Tommy, who had been searching for sunken ships around his island for many years, introduced me to the North Channel of the Irish Sea, a area where many ships have been lost during both Worldwars.

 

My spirit of adventure was woken and within the following years, together with Tommy I spend each free minute in military archives and on Rathlin Island in search of sunken shipwrecks. Since we knew that many of the large passenger liners which we were searching for, would be lying in deep waters, we also began to experiment with gases, to blend suitable diving gases to reach such depths. Our diving range quickly extended, depending on the wrecks we had found in the following years. 

 

Within five years, we developed from deep dives on air in the 50-80m (164-263ft) range, to dives with Trimix with average depths of 90-130m (95-427ft) and in some case even deeper. Since this time many years have passed and meanwhile I have undertook more than 4000 own dives on hundreds of shipwrecks. Many of these wrecks my divepartner and me have discovered and so I was able to please my desire to dive on untouched shipwrecks myself. 

In those years I often went to the limit - and sometimes beyond. I was able to collect unforgettable impressions and numberous own underwater adventures - just as I hoped for, when I was a young boy. In this time I met some wonderful people which I was blessed to be friends with. Unfortunately, I have also lost some of my very good friends due to diving accidents. Despite of the pain I feel about these losses, I am grateful for the wonderful moments we had, which are perpetuated in my heart forever, but also the moments of grief over the loss of a beloved person will remain memorable.

 

On the following pages, I would like to review the most important milestones of my life period as a diver and at the same time, I would like to thank those people, who have accompanied , supported and inspired me on my way.